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01.09.14 NachrufDu wirsch ja no am Lebe bleibefür drei Woche ungefähr.I will trotzdem scho en Nachruf schreibe.Und des fällt mir it mal schwer. Wochenlang lagsch kränkelnd rumunterkühlt im Krankebett.Mir hent – und des war richtig dumm –ganz selte richtig Sonne g’hett. Die Bade-Dauerkart frisch g’ladeverschimmelt mir im Portemonnaie.Bloß drei Mal waret mir beim Badein unserm schöne Bodensee. Wollt oiner, weil für Männer Pflicht,das perfekte Grillen lerne,lernte er das Grillen nicht.Lediglich das Roschtentferne. Wie aus Kübeln duet’s oft gießen;Wasser gab’s genug im Garte.Doch, hasch Rasen mähen müssen,musch du erscht mal drei Tag warte. Bloß Schachtelhalm und Löwenzahn,Günsel, Giersch und Ackerwindegrinset dich im Garte an.Au Sauerampfer konntesch finde. Fuchsschwanz, Quecke, Knöterich,Schaumkraut, Schierling, Wiesenklee,au Wegerich verbreitet sich.Ja, des Unkraut findet ‘s Wetter schee. Dein Nachfolger stoht ante portas.Es isch wie jedes Jahr de Herbscht.Weshalb i liebend gern di fort lass.It traurig bin, dass du bald sterbscht. Drum lass, drei Woche hasch no Zeit,den schlechten Ruf it auf dir sitzeund zoig endlich alle Leut:Sommer isch und ihr munt schwitze!
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25.08.14 FriesennerzBei Regen schlägt des Friesen Herzunter einem Friesennerz:En gelbe Mantel oder Kittel,zum Kauf, da brauchscht du it viel Mittelund wenden konntescht du ihn au.Dann hasch en Friesennerz in Blau.Die Friesen ihn erfunde hent,weil die halt oft Schietwetter hent. Einstmals konnten wir mit Wonnenuns noch hier im Süden sonnen. Dies Jahr bräuchtet, Hand aufs Herz,mir Südländer en Friesennerz.Von oben her fascht jedes Festwird regelmäßig eingenässt. Went grillen Sie, i sag es Ihnen,grillen Sie am Beschten dinnen.Der Regen, den es runterhaut,sonscht Ihr Schweinesteak versaut. Das Wetter, regnerisch und kalt,macht au vor der Kultur it halt.In Bregenz selbst im Friesennerzfür Zauberflöte schlägt das Herz.Hätt der Wolfgang Amadeus g’wisst,wie dieses Jahr das Wetter ist,dät er die „Zauberflöte“, die mir kenne,wahrscheinlich „Wasserpfeife“ nenne. Händel hat da weiter denkt,als er uns seine Musik schenkt.Und so enthalten seine Werkeau Wasser – it bloß Feuerwerke. Der Duft der großen weiten Weltjetzt au im Hafe Einzug hält.Drum zog das „Diner en blanc“mi am Samstag ganz stark an:Diner, manger und bien parlerisch wunderschön am Bodensee. Bloß oins isch halt en Riesensch…:Wo gibt’s en Friesennerz in Weiß?
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18.08.14 Beraten und verkauft Dezernente, wie mir alle wisset,alles besser wisse müsset.Sind sie am End' mit ihr‘m Latein,schaltet sie Berater ein. Smarte Bubis, Klamotte von Boss.Gut frisiert, meist schlank und groß.Oft den MBA erworbe,von der Praxis unverdorbe,geistig gerade das Nichts no durchdringend.Irrelevanze erfasset sie zwingend,“benchmarket“ gerne mit knallharte Zahle,liebet das Interpretier'n des Banale.Sie analysieret Imponderabilien humorvoll – vergleichbar mit alte Fossilien. Kurz – en Berater isch äußerscht patent.Alles an ihm funktioniert wie a Rädle,des au mindestens 50 Stellunge kennt,- aber halt leider koi oinziges Mädle. Für ‘s Restaurant vom GZHwar au so en Berater da,der Verwaltung und Gemeinderatgaschtro-kompetent berate hat.Gemeinsam setzt me sich des Ziel,dass me de Allerbeschte will. Oin, der älles mache könnt: Hochzeite, corporate event.Aus Fellbach kommt der hoiße Typ.Schafft nach Excellenz-Prinzip,bundesweit in top locations;und des wäret doch sensations:Mit Porsche, Daimler kann er glänzeund EnBW als Referenze.Der Märchenprinz hoißt Rauschenberger. – Doch heut macht uns der Kerle Ärger,weil er aus monetären Gründendas GZH it guet dät finden.Der Dezernent moint: „Hoppala,aber ’s isch ja no de Zehrer da!“ Da lob i mir den Spruch den alten:„Statt Berater erstmal Hirn einschalten.“
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